Angsterkrankung Angehörige

Was ist eine Angsterkrankung?

Eine Angsterkrankung ist mehr als nur eine normale Angstreaktion. Sie geht weit über das hinaus, was als natürliche Reaktion auf Stress oder Bedrohung angesehen werden kann. Menschen mit einer Angsterkrankung erleben intensive und oft irrationale Ängste, die sie in ihrem Alltag stark einschränken können. Diese Ängste können plötzlich auftreten, ohne einen erkennbaren Grund, oder sie sind permanent im Hintergrund vorhanden. Es ist wichtig, zu verstehen, dass eine Angsterkrankung eine ernstzunehmende Krankheit ist, die Verständnis und oft auch professionelle Hilfe benötigt.

Manchmal braucht es Mut, Hilfe zu suchen, aber das ist der erste Schritt zur Heilung.

Die Rolle der Angehörigen verstehen

Wenn dein geliebter Mensch mit einer Angsterkrankung zu kämpfen hat, fühlst du dich vielleicht hilflos und unsicher, was du tun kannst. Aber deine Rolle als unterstützende Person ist von unschätzbarem Wert. Du kannst ein Anker der Stabilität sein, der den Betroffenen ermutigt, sich der Angst zu stellen und den Weg zur Genesung zu gehen. Es ist jedoch genauso wichtig, auf deine eigenen Grenzen zu achten, damit du die Unterstützung geben kannst, die dein geliebter Mensch braucht.

Wie du am besten unterstützen kannst

  • Zuhören, ohne zu urteilen: Das Wichtigste, was du tun kannst, ist, einfach zuzuhören. Erlaube deinem geliebten Menschen, über seine Ängste zu sprechen, ohne dass du sie analysierst oder Lösungen anbietest. Oft ist es hilfreicher, zu zeigen, dass du da bist und zuhörst, als zu versuchen, die Angst „wegzureden“.
  • Verständnis zeigen: Es ist wichtig zu verstehen, dass die Ängste deines geliebten Menschen sehr real sind, auch wenn sie für dich vielleicht irrational erscheinen. Respektiere diese Empfindungen und vermeide es, Sätze wie „Das ist doch nichts, worüber man sich Sorgen machen muss“ zu sagen.
  • Praktische Unterstützung anbieten: Menschen mit Angsterkrankungen fühlen sich oft von Alltagsaufgaben überwältigt. Biete deine Hilfe an, ohne Druck zu machen. Vielleicht könnt ihr gemeinsam einkaufen gehen oder eine Aufgabe im Haushalt erledigen. Solche kleinen Gesten können viel bewirken.
  • Ermutigung zur professionellen Hilfe: Angsterkrankungen lassen sich oft durch Therapie oder Medikamente gut behandeln. Ermutige deinen geliebten Menschen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, aber setze ihn nicht unter Druck. Du kannst ihm deine Unterstützung anbieten, indem du etwa bei der Suche nach einem Therapeuten hilfst oder zu Terminen begleitest.

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Worauf du achten solltest, wenn es kritisch wird

Angsterkrankungen können so stark werden, dass der Alltag kaum noch bewältigt werden kann. Achte besonders auf die folgenden Warnzeichen, um im Notfall schnell reagieren zu können:

  • Anhaltendes Vermeidungsverhalten: Wenn dein geliebter Mensch beginnt, wesentliche Aufgaben oder soziale Kontakte komplett zu meiden, ist es Zeit zu handeln.
  • Verzweifelte Aussagen: Äußerungen wie „Ich sehe keinen Ausweg mehr“ oder „Ich halte das nicht länger aus“ sind ernst zu nehmen und erfordern schnelles Handeln.
  • Veränderungen im Verhalten: Plötzliche Veränderungen, wie starke Unruhe, Rückzug oder ungewöhnliche Euphorie, können Hinweise darauf sein, dass die Situation kritisch wird.
  • Vermehrter Konsum von Alkohol oder Medikamenten: Wenn dein geliebter Mensch beginnt, vermehrt Alkohol oder Beruhigungsmittel zu konsumieren, um seine Ängste zu bewältigen, ist das ein ernstzunehmendes Warnzeichen.
  • Schlafprobleme oder extreme Erschöpfung: Wenn Schlaflosigkeit oder starke Müdigkeit anhalten, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass die Angst den Alltag zu sehr dominiert.
  • Selbstverletzendes Verhalten: Solltest du Anzeichen für selbstverletzendes Verhalten bemerken, ist es wichtig, sofort professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
  • Anhaltende körperliche Beschwerden: Oft treten bei Angsterkrankungen auch körperliche Symptome wie Herzrasen, Magenprobleme oder Atemnot auf. Wenn diese Symptome sehr häufig und ohne körperliche Ursache auftreten, sollte professionelle Hilfe gesucht werden.
  • Anhaltendes Vermeidungsverhalten: Wenn dein geliebter Mensch beginnt, wesentliche Aufgaben oder soziale Kontakte komplett zu meiden, ist es Zeit zu handeln.
  • Verzweifelte Aussagen: Äußerungen wie „Ich sehe keinen Ausweg mehr“ oder „Ich halte das nicht länger aus“ sind ernst zu nehmen und erfordern schnelles Handeln.
  • Veränderungen im Verhalten: Plötzliche Veränderungen, wie starke Unruhe, Rückzug oder ungewöhnliche Euphorie, können Hinweise darauf sein, dass die Situation kritisch wird.

In solchen Momenten solltest du nicht zögern, professionelle Hilfe zu suchen. Es ist besser, einmal zu viel auf Nummer sicher zu gehen, als eine ernste Situation zu unterschätzen.

Selbstfürsorge für Angehörige

Die Unterstützung eines Menschen mit einer Angsterkrankung kann emotional sehr fordernd sein. Achte darauf, dass du dir selbst Pausen gönnst und auf deine eigenen Bedürfnisse hörst. Es kann hilfreich sein, mit Freunden oder einem Therapeuten über deine eigenen Gefühle zu sprechen. Du kannst nur dann eine gute Stütze sein, wenn es dir selbst gut geht.

Nur wer selbst genug Kraft hat, kann anderen helfen. Vergiss nicht, auch auf dich selbst zu achten.

Gemeinsame Aktivitäten und schöne Momente

Menschen mit einer Angsterkrankung haben oft Schwierigkeiten, Freude zu empfinden. Dennoch können kleine gemeinsame Aktivitäten helfen, positive Momente zu schaffen. Das kann ein Spaziergang im Park sein, ein gemeinsames Hobby oder das Schauen eines Lieblingsfilms. Wichtig ist, dass diese Momente ohne Erwartungen ablaufen – es geht nicht darum, die Angst „wegzumachen“, sondern um den gemeinsamen Augenblick.

Was du vermeiden solltest

  • Bagatellisieren der Angst: Sätze wie „Das ist doch nicht schlimm“ oder „Das bildest du dir nur ein“ können das Gefühl der Isolation verstärken und die Situation verschlimmern.
  • Druck aufbauen: Vermeide es, den Betroffenen zu zwingen, sich seinen Ängsten zu stellen, wenn er dazu noch nicht bereit ist. Angstbewältigung braucht Zeit, und jeder Schritt sollte im eigenen Tempo gemacht werden.
  • Eigene Überforderung ignorieren: Wenn du merkst, dass dich die Situation zu sehr belastet, hole dir selbst Hilfe. Es ist keine Schwäche, Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Schlussgedanke

Der Weg durch eine Angsterkrankung ist nicht leicht, weder für die Betroffenen noch für die Angehörigen. Aber du kannst eine wichtige Stütze sein, indem du verstehst, zuhörst und da bist, ohne zu bewerten. Genauso wichtig ist es, auf dich selbst zu achten und dir Unterstützung zu holen, wenn du sie brauchst. Gemeinsam könnt ihr diesen schwierigen Weg gehen und Hoffnung finden, auch wenn die Schritte klein sind.

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